Hier noch die Anleitung als Text, die Bilder und Zeichnungen sind leider nur in der Dropbox verfügbar, da in diesem Thread aus offensichtlichen Gründen keine Bilder gepostet werden sollen.
Bauanleitung Kinky Holz Bett 90x200cm
Inhalt dieser Anleitung:
- Voraussetzungen
- Die Produktionsphase
- Die Aufbauphase
- Die Spielphase
In dieser Anleitung zeige ich, wie Ihr ein Holz Bett bauen könnt, welches von außen nicht sofort als Kinky-Möbel zu identifizieren ist, jedoch genug Fixpunkte bietet um „Safer Sex“ (Partner festbinden das er nicht runter fallen kann
) zu praktizieren. Das Bett besteht aus Buchenholz, kann von euch natürlich auch in einem anderen Material gebaut werden. Allerdings bietet Buche die nötige Stabilität, damit das Bett auch etwas rabiateren Spielen gewachsen ist. Das Bett ist so konstruiert, dass es mit mindestens 250-300 kg belastet werden kann, das hängt aber auch von eurem Lattenrost ab.
Anmerkung: Alle Längenmaße in dieser Anleitung sind in Millimeter (mm) angegeben. Zusätzlich wurden für die Bezeichnung von Schrauben und Ähnlichem, die technisch üblichen Bezeichnungen genutzt. Die Technischen Zeichnungen können bei Bedarf im richtigen Format (siehe Zeichnung unten links) ausgedruckt werden und als Schablone aufgelegt werden. Voraussetzung dafür ist ein Drucker, welcher die Zeichnungen im 1:1 Format ausdrucken kann.
Voraussetzungen
Materialien:
- 2x Multiplex Buche 2180x300x20mm
- 2x Multiplex Buche 920x300x20mm
- 1x Buche Vierkant 58x58x2500mm
- 2x Buche Vierkant 38x32x2000mm
- 1x Buche Vierkant 38x32x920mm
- 20x Senkschrauben DIN EN ISO 10652 M10x90mm (Edelstahl)
- 20x Unterlegscheibe groß ISO 7093 M10 (Edelstahl)
- 20x Hutmutter DIN 1587 M10 (Edelstahl)
- 16x Senkschrauben DIN EN ISO 10652 M6x60mm A2 (Edelstahl)
- 16x Unterlegscheibe groß ISO 7093 M6 A2 (Edelstahl)
- 16x Selbstsichernde Mutter DIN EN ISO 7040 M6 A2 (Edelstahl)
- 4x Senkschraube Holz 4x50mm A2 (Edelstahl)
Optional:
- Klarlack (oder farbiger Lack)
- Lattenrost 900x2000mm (IKEA: LÖNSET)
- Matratze 900x2000mm
Werkzeuge:
- Mindestens starken Akkuschrauber/Bohrmaschine
- Holzbohrer Durchmesser 4; 6,5; 10,5;
- Forstnerbohrer Durchmesser 40mm
- Kegelsenker 90°x24mm; 90°x16mm
- Maulschlüssel SW16; SW10
- Inbusschlüsselsatz
- Kappsäge (wenn‘s nicht anders geht Stichsäge)
- Maßband oder „Zollstock“
- Rechter Winkel (Geodreieck könnte auch funktionieren)
- Schleifpapier in verschiedenen Körnungen (80, 160, 320)
- Holz Raspel oder grobe Feile
- Oberfräse mit Radien-Aufsatz R5
- Optional: Bandschleifer, Standbohrmaschine, Tischkreissäge
Kostenpunkt:
- Lattenrost : 60€
- Matratze: 200€
- Multiplex Buche 20mm: ca. 170€ (inkl. Zuschnitt)
- Buche Vierkant 38x32: 26€
- Buche Vierkant 58x58: 24€
- Schrauben + Zubehör: ca. 25€
Gesamtkosten: ca. 500€
Die Produktionsphase
Zuerst werden alle Einzelteile des Betts gefertigt.
Schritt 1:
Zuerst müssen die Platten für die Seiten und Fuß-/Kopfteile aus Multiplex Buche 20mm zugeschnitten werden. Wenn ihr nicht die nötigen Maschinen habt (Tisch-Kreissäge oder ähnliches) empfehle ich euch diese Bauteile direkt im Baumarkt auf die richtigen Maße zuschneiden zu lassen. Ebenso die Fuß- und Kopfteile des Betts. Die Maße dazu könnt Ihr den beiliegenden Zeichnungen entnehmen.
Schritt 2:
Im zweiten Schritt müssen die Löcher angezeichnet werden, welche später am fertigen Bett als Ankerpunkte für Ketten, Seile oder jedwede andere Art der Fesselung genommen werden können. Mithilfe von Maßband, Zollstock und rechtem Winkel könnt ihr nun alle Bohrungen auf den Platten einzeichnen. Sowohl die großen 40mm Bohrungen, die 10,5mm Löcher für die Schrauben die das Bett zusammenhalten sowie die kleinen Löcher für die Holzschrauben.
Schritt 3:
Zum Bohren der Löcher solltet Ihr die Platten am besten auf einer Werkbank oder einem Tisch so ablegen, dass Ihr beim Bohren nicht in diese hineinbohrt. Holzbohrer haben praktischerweise eine Spitze, mit der man gut im Holz ansetzten kann. Wenn Ihr keine Standbohrmaschine, sondern nur einen Akkuschrauber zur Verfügung habt, achtet darauf das die Löcher gerade werden. Wenn nötig bittet eine zweite Person zur Hilfe, die von der Seite darauf achtet. Achtet darauf das Ihr beim Durchstoßen am Ende des Lochs nicht zuviel Druck auf den Bohrer ausübt, da das Holz sonst Schell splittern kann. Ich empfehle daher die Großen Bohrungen auf jeden Fall von außen zu Bohren. Außen ist da wo Ihr die Senkung bei den Schraubenlöchern macht.
Mit dem Kegelsenker müsst ihr die 10,5mm Löcher möglichst gleichmäßig tief Senken. Ebenso die 6,5mm Löcher müssen gesenkt werden. Passt auf das ihr die Senkungen alle auf derselben Seite anbringt!
Schritt 4:
Habt Ihr alle Löcher in den Platten gebohrt, könnt ihr mit der Oberfräse und dem Radien-Aufsatz R5 die Außenkanten und die Löcher verrunden, sodass Seile später nicht aufgescheuert werden und man sich nicht so schnell verletzten kann. Ihr solltet erst an einem Reststück üben und die Tiefe richtig einstellen, sodas keine Kanten entstehen. In gewißem Maße kann man das später noch wegschleifen, es ist aber deutlich mehr Arbeit.
Schritt 5:
Als nächstes Bereiten wir die Bettpfosten vor. Dafür müsst ihr das Buche Vierkant 58x58x2500mm in Vier Teile zersägen. Die Bettpfosten sind 600mm hoch. Dafür solltet ihr eine Kappsäge benutzen, die exakt im rechten Winkel schneiden kann. Habt Ihr keine Kappsäge zur Verfügung, könnt ihr den Schnitt auch mit einer Tischkeissäge, Handkreissäge oder zur not auch mit einer Stichsäge machen. Solltet Ihr eine Stichsäge nutzen, müsst ihr euch auf jeden Fall einen Anschlag aus einem geraden Stück Holz und zwei Schraubzwingen basteln. Andernfalls wird euer Bett am Ende nicht richtig gerade auf dem Boden stehen!
Schritt 6:
Die vier Bettpfosten sind identisch, daher könnt ihr alle nach dem gleichen Muster fertigen. Habt Ihr alle auf die Richtige Länge gesägt, müsst ihr bei jedem Pfosten Entscheiden, wo oben und wo unten sein soll. Am oberen Ende des Pfostens sollen Rundungen angebracht werden. Wenn ihr einen Bandschleifer zur Hand habt, könnt ihr die Rundungen dort frei Hand anbringen oder euch vorher Markierungen machen. Wen nicht, könnt ihr entweder mit einer Handsäge kleine Stücke an den Eckenabschneiden und den Rest mit einer Raspel und Schleifpapier verrunden oder direkt die Verrundungen mit der Raspel machen.
Gleichzeitig könnt Ihr auch die Kanten der Pfosten verrunden, wenn diese nicht schon vom Baumarkt verrundet worden sind.
Schritt 7:
Als nächstes müssen die Löcher in die Bettpfosten. Die Maße dazu könnt ihr dem Zeichnungssatz entnehmen. Bei diesen Löchern ist es erst recht wichtig, dass die Löcher sehr gerade sind. Solltet Ihr keine Standbohrmaschinen zur Verfügung haben solltet ihr euch hier auf jeden Fall eine zweite Person dazu holen, um seitlich zu schauen und zu korrigieren!
Sind die Löcher gebohrt, könnt ihr den Kegelsenker nutzen, um die Löcher zu entgraten (nur entgraten, nicht senken!).
Schritt 8:
Als letztes müssen die Halteleisten zugeschnitten und gebohrt werden. Hier reicht ein einfaches Durchgangsloch von 6,5mm welches am Ende auf beiden Seiten entgratet wird. Das Lochbild muss dabei mit den Seitenteilen Übereinstimmen, der Abstand zwischen den Löchern ist also wichtiger als der Abstand nach vorne und nach hinten auf der Leiste.
Schritt 9:
im Letzten Schritt müsst Ihr noch die Holzleiste Bohren, welche als Stabilisator zwischen die beiden Seitenwände geschraubt wird. Passt beim Bohren mit dem 2mm Bohrer auf, dass Ihr den Akkuschrauber gerade haltet, die brechen sehr schnell mal ab!
Optionale Schritte:
- Bevor alles Montiert wird, könnt Ihr das Bett noch Lackieren, wenn ihr das wollt. Ich liebe Holzoptik, daher käme für mich nur ein Klarlack infrage, aber das müsst Ihr selbst wissen. Ihr könnt auch erst alles einmal aufbauen, um zu sehen, ob es zusammenpasst. Das Bett kann jederzeit und so oft ihr wollt demontiert und montiert werden.
- Um Kratzer auf Linoleum, Parket oder Laminat zu vermeiden, würde ich euch empfehlen unter die Bettpfosten selbstklebenden Filz zu kleben. Damit könnt Ihr das Bett besser verrutschen und etwaige… Schwingungen… werden nicht so krass in den Boden geleitet.
Die Aufbauphase
Ihr werdet Hilfe brauchen <3.
Schritt 10:
montiert die Pfosten an die Fuß- und Kopfteile. Nutzt dafür die Schrauben M10 mit den passenden Unterlegscheiben und den Hutmuttern.
Schritt 11:
schraubt die Auflageleisten an die Seitenteile mit den Schrauben M6, den Unterlegscheiben und den selbstsichernden Muttern. Wenn die Schrauben nicht lang genug sind, dann habt Ihr wahrscheinlich die Leisten von der falschen Seite gebohrt. Das ist hier nicht weiter schlimm, weil Ihr die Leiste einfach um 90° drehen könnt und dann nochmal bohren könnt. Das Sieht zwar Mist aus, aber da liegt später die Matratze drauf und man sieht es nicht mehr.
Schritt 12:
stellt das Kopfteil aufrecht hin und schraubt das erste Seitenteil an den ersten Pfosten. Schraubt danach das Fußteil an das bereits verwendete Seitenteil. Das Bett sollte jetzt in der Lage sein halbwegs zu stehen. Jetzt noch das zweite Seitenteil anschrauben.
Schritt 13:
dieser Schritt ist der einzige, den man nicht zu oft wiederholen kann. Die Maschinenschrauben, welche Ihr bisher verschraubt habt, kann man so oft lösen und wieder anschrauben, wie man will. Die Holzschrauben, die ihr jetzt verwendet, um die Stabilisierende Leiste zwischen die Seitenwände zu schrauben, könnt ihr zwar ein paar Mal rein und rausdrehen, aber irgendwann halten die nicht mehr. Dieser Schritt sollte also erst am finalen Aufstellort passieren. Sollten sich diese Schrauben mal lösen, könnt Ihr die auch unter Zuhilfenahme von Holzleim wieder einschrauben.
Schritt 15:
Lattenrost rein, Matratze drauf, Matratze beziehen und ab zum nächsten Kapitel
.
Die Spielphase
Erste Regel im BDSM sollte immer Sicherheit sein!
Das Bett sollte euch mindestens ein paar Jahre treue Dienste leisten, so dass euer Partner immer gut festgebunden ist und nicht vom Bett rollen kann
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Wenn Ihr euch nicht für eine Lackierung entschieden habt, solltet Ihr mit … ähhh… „nassen“…. Spielarten vorsichtig sein. Das gibt Flecken…
Mit ein bis zwei schichten Klarlack sieht das schon ganz anders aus.
Wenn Ihr auf dem Bett mit Seilen fesselt, werden sich wahrscheinlich die Seile auflösen, bevor das Bett gebrauchsspuren hat, anders sieht das mit Ketten aus. Zu Rabiat sollten diese nicht durch die Löcher gezogen werden, da Ihr sonst das Holz beschädigen könnt.
In diesem Sinne: Mögen die Fesselspiele beginnen! Viel Spaß!
Nerukan